Ein wichtiger Teil der Grundlagenrecherche für die Projektpartner*innen besteht aus der Teilnahme an einem Zivilcourage-Workshop. SOS Menschenrechte führt im Rahmen ihres Stand up!-Programms derartige Workshops an Schulen durch. Für das Konsortium bestand am 22. Jänner die Möglichkeit an solchen Workshops an der HBLW Landwied teilzunehmen und aus erster Hand zu erfahren, wie die geschulten Trainer*innen dieses Thema an Schüler*innen vermitteln und wie die Reaktionen darauf ausfallen.
Nach den Workshops gab es die Gelegenheit, mit den Trainer*innen aus erster Hand zu diskutieren und Fragen zu den Methoden und Erfahrungen zu stellen. Weiters wurden die Ergebnisse von mehreren Interviews mit Zivilcourage-Trainer*innen präsentiert und diskutiert.
Der Nachmittag war der Erarbeitung konkreter Zivilcourage-Szenarien vorbehalten. Mit den Erfahrungen aus den Workshops und der Expertise von SOS Menschenrechte wurden zunächst Anforderungen an Szenarien definiert und schließlich in einem Brainstorming-Prozess Beispiele kreiert, die im Anschluss in der Gruppe auf ihre Eignung hin überprüft wurden. Vier Faktoren sind hier für eine Zivilcourage-relevante Handlung bestimmend:
- Es geht um werte- bzw. normschützendes Handeln, das willentlich geschieht.
- Es ist es für eine soziale Gruppe oder die Gesellschaft vorteilhaft.
- Es gibt es eine Triade zwischen Betroffenem*Betroffener, Täter*in und potentiellem*potentieller Eingreifer*in.
- Es besteht ein Machtungleichgewicht zwischen Täter*in und Betroffenem*Betroffener?
- Es gibt hohe zu erwartende Kosten bei einem Eingreifen und keine Belohnung.
Auf Grundlage dieser Einteilung wurden verschiedene Szenarien als geeignet bzw. auch als unpassend klassifiziert. Diese werden nun von den Spielepartner*innen (FH Oberösterreich, Rudy Games und City Games Vienna) herangezogen und auf ihre Eignung für die Umsetzung in den jeweiligen Spielekonzepten (hybrides Spiel, VR-Experience und Urban Game) hin überprüft.